Bundestagswahlkampf ist mittlerweile in die Zielgerade eingebogen und wird hitziger. HIer das richtige Maß zu finden, ist nicht immer leicht, um die Medienaufmerksamkeit zu erheischen. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki von der FDP hat dabei über das Ziel hinaus geschossen. Seine Nachricht, dass Karl Lauterbach in seiner Stammkneipe als Spacken bezeichnet wird, hat gerade bei behinderten Menschen, die immer wieder abwertende Bezeichnungen wie Spasti, Behindi, Mongo oder Idiot hören müssen, Empörung ausgelöst.
„In meiner Stammkneipe nennen sie einen wie Lauterbach Spacken“, hat Wolfgang Kubicki verbreitet. „Für den Vizepräsidenten des Deutschen Bundestags eine unwürdige Einlassung“, hat Karl Lauterbach von der SPD darauf u..a. geantwortet. Irritierend ist auch, dass die Äußerung des FDP-Vizes auf die Haltung von Karl Lauterbach zur Corona-Politik abzielt und Wolfgang Kubicki dann freimütig zugibt, „sich bewusst nicht an einige Vorschriften zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gehalten zu haben.“ Dieses Bekenntnis ist gerade für behinderte Menschen, die sich während der Pandemie besonders schützen mussten, ein weiterer Schlag vonseiten des Bundestagsvizepräsidenten.
Link zum Bericht des Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)
„Wird jemand als ‚Spacken‘ oder ‚Spacko‘ beleidigt, so wird er damit als dumm, merkwürdig oder seltsam beschimpft. Die Person wird damit lächerlich gemacht und herabgewertet werden. Die Schimpfwörter ‚Spacken‘ und ‚Spacko‘ werden in der Umgangssprache für jeden verwendet, der irgendwie anders, dumm oder unkontrolliert erscheint, sowie bei dem die geistigen und motorischen Fähigkeiten unterschätzt werden. In diesem Sinne sind Synonyme für Spacken und Spacko: Dummkopf und Idiot“, heißt es zur Bedeutung des Begriffes auf der Internetplattform Bedeutung Online unter https://www.bedeutungonline.de/was-bedeutet-spacken-spacko-bedeutung-definition-wortherkunft/
Das NETZWERK ARTIKEL 3 zeigte sich angesichts der Äusserung von Wolfgang Kubicki verärgert. „Da machen wir Aufklärungskampagnen für ein anderes Bild von behinderten Menschen. Da setzen wir uns gegen Diskriminierungen ein. Und dann kommt der Bundestagsvizepräsident daher, der nicht einmal von der Partei kommt, von der wir schon einiges gewohnt sind, und beleidigt Menschen, die anders sind nur um Stimmen einzufangen. Das kann die FDP besser.“
Ottmar Miles-Paul, Kobinet