Der Verein Weibernetz lädt nach 15 Jahren erfolgreicher Projekte zum Thema Frauenbeauftragte in Einrichtungen zur Abschlusstagung nach Berlin ein. Heute, am 9. und morgen am 10. Januar werden neben Frauenbeauftragten aus ganz Deutschland und vielen Wegbegleiter*innen Bundesministerin Lisa Paus sowie der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderungen Jürgen Dusel und Ninia La Grande erwartet. Die Tagung wird gemeinsam mit dem Bundesnetzwerk der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen – Starke.Frauen.Machen. e. V. veranstaltet und im Livestream übertragen.
Am 1. Februar 2023 startet das Bundesnetzwerk der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen in die eigenständige Arbeit als bundesweite Interessenvertretung der Frauen-Beauftragten. Damit endet eine mehr als 15-jährige Zeit des Aufbaus und der Unterstützung von Frauen-Beauftragten durch das Weibernetz, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und unterstützt durch zahlreiche Wegbegleiter*innen.
Die Tagung soll diesen Übergang rahmen und Gelegenheit geben, gemeinsam zurückzuschauen, Erfolge zu feiern und Perspektiven für die Zukunft zu zeichnen.
Die Veranstaltung wird am 9. Januar 2023 von 15:30 bis 18:00 Uhr sowie am 10. Januar 2023 von 9:00 bis 13:15 Uhr live übertragen unter: https://frauenbeauftragte.weibernetz.de/abschluss-tagung-2023.html
Blick zurück …
Vor bereits 20 Jahren formulierten Frauen mit Beeinträchtigungen in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und Wohneinrichtungen die Forderung nach Ansprechpartnerinnen auf Augenhöhe, die zuhören, gegen geschlechtsspezifische Benachteiligungen vorgehen und Unterstützung bei Gewalterfahrungen und Übergriffen vermitteln. Ab 2008 nahm die Idee der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen der Behindertenhilfe konkrete Züge an. In einem Modellprojekt vom Weibernetz in Kooperation mit dem Verein Mensch zuerst wurden die ersten Frauen-Beauftragten geschult und beim Start in die Arbeit begleitet. Weitere Weibernetz-Projekte folgten, alle gefördert vom BMFSFJ.
In den folgenden Jahren wurde aus dem Modell ein flächendeckendes Netz von Frauen-Beauftragten in den Werkstätten, die seit 2017 auch gesetzlich verankert sind. Neben den Schulungen für Frauen-Beauftragte und weitere Multiplikatorinnen wurde die Stärkung und Vernetzung der Frauen-Beauftragten bundesweit zentrale Aufgabe. Mit der Gründung und dem Aufbau des Bundesnetzwerks der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen – Starke.Frauen.Machen. e. V. haben die Frauen-Beauftragten ein bundesweites Netzwerk geschaffen, das ab Februar 2023 eigenständig die Interessen der rund 1.500 Frauen-Beauftragten in den Werkstätten für behinderte Menschen vertritt.
… und in die Zukunft
Damit ist ein wichtiger Meilenstein erreicht, die Arbeit aber noch längst nicht getan. Das Bundesnetzwerk der Frauen-Beauftragten wird weiterhin Frauen-Beauftragte in den Einrichtungen stärken und ermutigen, ihre Interessen auf Bundesebene vertreten und sich für Gleichstellung und Schutz vor Gewalt für alle Frauen, die in WfbMs arbeiten, einsetzen. Klar ist auch, dass die flächendeckende Schaffung von Frauen-Beauftragten in Wohneinrichtungen wichtiges Ziel der zukünftigen Arbeit des Bundesnetzwerks sein wird.
Link zum Livestream zur Abschlusstagung „15 Jahre Frauen-Beauftragte in Einrichtungen: Vom Modell zur bundesweiten Interessenvertretung“: https://frauenbeauftragte.weibernetz.de/abschluss-tagung-2023.html
9. Januar 2023: 15:30 bis 18:00 Uhr
10. Januar 2023: 9:00 bis 13:15 Uhr
Link zum Projekt des Weibernetz: https://frauenbeauftragte.weibernetz.de/
Ottmar Miles-Paul, Kobinet